Nebenjob finden – das solltest du wissen
Ein Nebenjob im Studium? Gute Idee! Doch was musst du beachten, wenn du einen Job annimmst? Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es? Und wie die perfekte Arbeit finden? Lies selbst.
Was ist ein Nebenjob?
Miete, Essen, Fahrtkosten, Semesterbeitrag: Ein Studium kann ganz schön ins Geld gehen. Neben BAföG, Unterstützung der Eltern oder Stipendien kann dir auch ein Nebenjob helfen, deine Finanzen in den Griff zu bekommen. Laut der 22. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks (DSW) arbeiten fast zwei Drittel aller Studierenden in Deutschland während ihres Studiums – häufig in Form einer geringfügigen Beschäftigung. Dabei bleibt das Hauptaugenmerk weiterhin auf dem Studium.
Nebenjob finden – welcher ist für mich geeignet?
Im Einzelhandel aushelfen, kellnern, im sozialen Bereich oder in einem Büro arbeiten: Die Auswahl an Nebenjobs ist riesig, häufig werden sie in Form von sogenannten Minijobs angeboten. Besonders spannend wird es, wenn dein Job zu deinem Studium passt: Lehramtsstudierende können zum Beispiel Nachhilfe geben, Feriencamps betreuen oder Hausaufgabenhilfe anbieten. Für Medizinstudierende bieten sich Aushilfstätigkeiten in Kliniken oder Arztpraxen an. Natürlich kannst du auch komplett fachfremd arbeiten oder ein Hobby zum Nebenberuf machen. Wer gerne Auto fährt, kann Kurierfahrten übernehmen, wer tierlieb ist, kann Hundesitting anbieten.
Wichtig zu wissen: Egal, für welche Arbeit du dich entscheidest – der gesetzliche Mindestlohn gilt auch für Studierende. Er beträgt seit 2025 12,83 Euro pro Stunde.
Die Werkstudierendentätigkeit – der besondere Nebenjob
Eine besondere Form des Nebenjobs ist die Tätigkeit als Werkstudentin oder Werkstudent. Hier arbeitest du in einem Unternehmen oder einer Institution, meist direkt in deinem Fachbereich. Ziel ist es, theoretisches Wissen aus dem Studium mit praktischer Erfahrung zu verknüpfen. Werkstudierendentätigkeiten sind oft langfristiger angelegt und bieten dir die Chance, tiefer in dein späteres Berufsfeld einzutauchen. Zum Beispiel können Ingenieurstudierende Aufgaben in Entwicklungsabteilungen übernehmen oder Wirtschaftsstudierende ihr bisher erlerntes Wissen in Unternehmen einbringen. Diese Tätigkeiten sind – anders als der klassische Nebenjob – in der Regel an feste Arbeitsverträge gebunden. Darüber hinaus zahlst du Beiträge zur Rentenversicherung und sorgst so schon fürs Alter vor: Dies ist bei einem Minijob nicht der Fall; er ist in der Regel komplett von der Sozialversicherung befreit.
Wie viel darf ich im Nebenjob arbeiten?
Während des Studiums darfst du grundsätzlich einen oder auch mehrere Jobs ausüben. Du kannst in der Vorlesungszeit bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten, ohne deinen Studierendenstatus zu verlieren. In den Semesterferien dürfen es auch mehr Stunden sein, aber niemals mehr als die gesetzliche Höchstarbeitszeit von durchschnittlich 48 Stunden pro Woche. Doch aufgepasst! Beim Thema Nebenjob gibt es ein paar weitere Besonderheiten, die du im Blick haben solltest:
- Bist du unter 25 Jahre alt und über deine Eltern familienversichert? Dann darf dein monatliches Gesamteinkommen 535 Euro nicht überschreiten. Übst du einen Minijob aus, liegt die Grenze bei 556 Euro. Andernfalls musst du dich selbst krankenversichern.
- Beziehst du BAföG? Dann darfst du pro Jahr bis zu 6.680 Euro hinzuverdienen, im Durchschnitt sind das wie bei einem Minijob bis zu 556 Euro pro Monat. Einkommen, das diesen Betrag übersteigt, wird auf die BAföG-Leistungen angerechnet und kann zu Kürzungen führen.
- Erhältst du ein Stipendium? Auch dann darfst du in der Regel noch zusätzlich arbeiten. Halte hier aber unbedingt Rücksprache mit deiner Förderinstitution.
- Ab einem Jahreseinkommen von 12.804 Euro bist du lohnsteuerpflichtig. Arbeitest du zum Beispiel in den Semesterferien mehr als in einem Minijob, wird zunächst die Lohnsteuer von deinem Brutto-Gehalt einbehalten. Mit einer Steuererklärung kannst du dir das bereits gezahlte Geld zurückholen.
Wo finde ich die besten Nebenjobs?
Du bist jetzt fest entschlossen, dein Konto aufzubessern? Dann gilt es, Augen und Ohren offenzuhalten, um den idealen Nebenjob zu finden. Erste Anlaufstelle für Studierende sind die Jobportale oder schwarzen Bretter an der Hochschule. Auch auf Online-Plattformen wie StepStone, Indeed oder dem Business-Netzwerk LinkedIn findest du nicht nur Vollzeit-Jobs – eine Anmeldung lohnt sich hier schon während des Studiums. Darüber hinaus sind soziale Netzwerke und dein persönliches Umfeld gute Möglichkeiten. Und wenn du die direkte Ansprache nicht scheust: Geh in Geschäfte oder Unternehmen vor Ort und erkundige dich nach offenen Stellen.
Fazit: Welche Vorteile hat ein Nebenjob?
Ein Nebenjob oder gar eine Werkstudierendentätigkeit bringt also nicht nur extra Geld in die Kasse – du kannst dabei auch jede Menge fürs Leben und deine Karriere mitnehmen. Ob du neue Skills lernst, dein Netzwerk erweiterst oder einfach praktische Erfahrungen sammelst, die dir später im Job helfen: Die Arbeit nebenbei ist die perfekte Gelegenheit, über den Tellerrand zu schauen und erste Einblicke in deinen späteren Beruf zu gewinnen.
Abgesehen von einem Nebenjob gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, ein Studium zu finanzieren. Mehr darüber erfährst du hier.